Nach kalten, windigen und regnerischen Tagen verzogen sich fast pünktlich zum Vollmond hin die Wolken. Wir konnten also am Abend vom 18. September mit zwei 5er, C-Gig Booten starten. Die Lina und der Schnitzturm wurden vor der Ausfahrt umgebaut zu «4+ 1 Steuersitz» und bestückt mit je einem hin und her schwankenden Lämpli am Heck.

Die beiden Ruderboote glitten am Anfang in unruhiges Gewässer. Doch der Wind schwächte sich während der Fahrt dem Mutterschwandenberg entlang zunehmend ab. Etwa zur Mitte des Sees hin ebneten sich die Wellen zu einer spiegelglatten Wasseroberfläche und der Alpnachersee lag aufgefächert vor uns.

Beim Steg der Pilatusbahnen in Alpnachstad angelangt, fing es bereits an zu dunkeln. Geübt wurde an den Steg manövriert und die Ruderer und Rudrerinnen balancierten sicher aus den Booten. Alsdann stemmten wir die Boote aus dem Wasser, trugen sie auf die Wiese und deponierten sie dort. Die Ruder wurden schön aufgereiht danebengelegt, damit wir diese in der Dunkelheit auch wieder finden würden.

Zu Fuss begaben wir uns zur Bodega Cançun. Dort erwarteten uns zwei gedeckte Tische in einem bunten, lampionbehängten, mexikanisch eingerichteten Raum. Es wurden vorzügliche Fajitas in grossen Portionen aufgetragen – nach Wunsch mit Poulet, Fleisch, Vegi oder anderem.

Gesättigt legten wir uns anschliessend mit vollem Elan und kugelrunden Bäuchen in die Riemen. Der Bug teilte das stille Wasser in kleine, kräuselnde Wellen, die der Mondschein in eine silberglänzende Strasse verwandelte. Das leise Tuckern des Begleitbootes wirkte wie ein Metronom im wunderbar gleitenden Rhythmus der Ruderschläge und zeigte uns den Weg zurück nach Stansstad.

Franziska Ledergerber