Am Pfingstwochenende herrschte reger Betrieb auf dem Sarnersee: Bereits in den frühen Morgenstunden wurde gearbeitet, organisiert, vorbereitet – alles mit dem Ziel, eine tolle Regatta für alle Beteiligten auf die Beine zu stellen. Viele helfende Hände waren im Einsatz: Mitglieder aus Stansstad und Sarnen, aber auch viele Nicht-Mitglieder und Angehörige übernahmen verschiedenste Aufgaben – vom Frühstücksbuffet über den Siegersteg, das Regattabüro und den Stegaufbau bis hin zur Festwirtschaft. Ein herzliches Dankeschön an alle Helfer:innen – ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!
Auch sportlich ging es zur Sache: Bereits am Samstagmorgen um 9:30 Uhr fiel der Startschuss zum ersten Rennen, dem Männerdoppelzweier. Gleich zwei Boote des Seeclub Stansstad waren mit dabei. Gian Luca Egli und Alexander Bannwart ruderten im Doppelzweier. Josua, unser U19-Junior, ruderte zusammen mit Julian Flühler im zweiten Stansstader Boot – eine wichtige Gelegenheit für Julian, um sich an die Rennhärte für die bevorstehende SM zu gewöhnen. Dort wird er im Männerdoppelvierer zusammen mit Jan Schäuble, Gian Luca und Alex antreten. Gian Luca und Alex gewannen ihren Vorlauf souverän, Josua und Julian belegten Platz fünf.
Während Julian sich bereits auf sein nächstes Skiff Rennen vorbereitete, übernahmen Gian Luca, Josua und Alex ihre Schicht am Kuchenstand – wie alle Junior:innen am Samstag. Die Eltern Murer leiteten den Stand mit viel Engagement, die Junior:innen packten motiviert mit an. Gemeinsam mit dem Ruderclub Sarnen konnten wir rund 3000 CHF einnehmen – ein schöner Betrag für die Juniorenkasse!
Im Männer-Skiff ruderte Julian auf Platz fünf und qualifizierte sich damit fürs C-Finale. Josua stieg nach seiner Kuchenschicht nochmals ins Boot – diesmal mit seiner Renngemeinschaft aus Aarburg und Baden im U19-Doppelvierer. Das Rennen verlief nicht ganz nach Wunsch, die Konkurrenz war stark. Die Mannschaft erreichte das B-Finale.
Premiere für unsere Nachwuchsmädchen:
Ein besonderes Highlight war der erste Regattaeinsatz unserer jüngsten Mädchengruppe, die unter der Leitung von Irina trainiert. Noelle, Giada und Yara durften zusammen mit der bereits etwas erfahreneren Nevia Egli ihre ersten Rennen über 1000 Meter bestreiten. Nevia übernahm als Jüngste im Team souverän die Führungsrolle. Im U15-Doppelzweier mit Yara ruderte sie direkt ins B-Finale (3. Platz im Vorlauf). Im U15-Doppelvierer sass Nevia zum ersten Mal auf Schlag, gefolgt von unseren drei „Küken“. Mit einem tollen Rennen erreichte das Boot Platz 4 – und da in Sarnen acht Boote starten konnten, waren sie automatisch für das A-Finale qualifiziert.
Alina und Siria mit vollem Programm:
Unsere beiden U17-Juniorinnen hatten ein dichtes Rennwochenende mit Starts im Einer, Doppelzweier und Doppelvierer. Im Skiff qualifizierten sich beide für das C-Finale am Sonntag. Im Doppelzweier ruderten sie auf Platz zwei im Vorlauf und sicherten sich damit einen Platz im A-Final. Im Doppelvierer gewannen sie ihren Vorlauf souverän – das Boot bleibt damit weiterhin ungeschlagen. Am Sonntag wäre das erste Duell mit dem starken Team aus Lausanne angestanden, auf das wir schon lange gewartet hatten. Bisher war es aufgrund unterschiedlicher Meldephilosophien nie zu einem direkten Vergleich gekommen.
Der Sonntag brachte Wetter und Wendungen:
Trotz strahlendem Sonnenschein am Vormittag musste die Regatta kurz nach dem Mittag abgebrochen werden. Starker Wind, der sich schnell zu einem Sturm mit meterhohen Wellen steigerte, machte ein sicheres Rudern unmöglich. Glücklicherweise konnten fast alle unserer Junior:innen ihre Sonntagsrennen noch fahren. Gian Luca und Alexander sicherten sich im A-Final des Männerdoppelzweiers einen klaren Sieg mit fast sieben Sekunden Vorsprung auf das zweitplatzierte Boot aus Küssnacht. Josua ruderte im U19-Skiff auf einen starken zweiten Platz. Nevia und Yara wurden im B-Final des U15-Doppelzweiers ebenfalls Zweite. Noelle und Giada, die am Samstag noch auf ihren Zweierstart verzichtet hatten, durften am Sonntag doch noch ran und holten im letzten Finale den dritten Platz – ein gelungener Abschluss für ihr Regattadebüt.
Im C-Final der U17-Skiffs trafen Siria und Alina direkt aufeinander. Siria lieferte aus Trainersicht ihr bestes Skiffrennen der Saison, wurde aber um winzige acht Zehntel auf den zweiten Platz verwiesen. Alina kam in diesem Rennen nicht ganz an ihre Leistung vergangener Skiffrennen heran und wurde Fünfte.
Nach dem Regattaabbruch war alles schneller vorbei als geplant: Bereits um 17 Uhr war das ganze Material verstaut. Eine Gruppe blieb in Sarnen, um Kaspi Schuler beim Kabelrollen zu helfen, die anderen reisten zurück nach Stansstad, putzten das Material, riggerten alle Boote auf und kümmerten sich um den restlichen Kuchen.
Jetzt stehen die letzten zwei Wochen vor der Schweizermeisterschaft an. Seit Sarnen haben wir das Trainingsvolumen nochmals erhöht, bevor wir in die Tapering-Phase übergehen: Weniger Training, kürzere Einheiten, aber mit Fokus auf Intensität – damit unsere Junior:innen an der SM mit frischen Beinen und voller Schlagkraft über die Strecke fliegen können. Und das Duell mit Lausanne? Das wird definitiv ein Höhepunkt. Die Gejagten werden zu den gejagten Jägerinnen. Wir sind bereit.