Der Altweibersommer bescherte uns viele warme, sonnige Tage. Im Nu war das traditionelle Vollmondrudern ausgebucht. Doch auch bei günstigen Voraussetzungen bleibt das Wetter stets eine unbekannte Grösse und bestimmt letztlich über das Gelingen oder Scheitern einer solchen Ausfahrt bei Nacht, – wie im letzten Jahr, wo sie wegen schlechten Wetterbedingungen kurzfristig abgesagt werden musste.
Doch diesmal waren die Wetterbedingungen hervorragend, und wir konnten ohne Bedenken die Boote wassern. Drei C-Gig Fünferboote, alle drei umgebaut mit je einem Steuermannssitz und vier Ruderer:innen, glitten, ausgestattet mit einem schwankenden Lämpli am Heck, um Punkt sieben Uhr vom Steg weg durchs stille Wasser in den rötlich schimmernden Abend hinein.
Mit kräftigen Schlägen ging es unter der Achereggbrücke hindurch, am Rotzloch und am Mueterschwandenberg vorbei bis zum Ende des Sees, dann weiter in einer auslaufenden Kurve den gelben Bojen des Naturschutzgebietes entlang auf die andere Seite des Sees bis zum Steg der Pilatusbahnen in Alpnachstad. Mit viel Geschick und bestückt mit Stirnlampen konnten wir bei der einbrechenden Dunkelheit sicher andoggen, die Boote alsdann heraustragen und an Land deponieren.
In der Bodega Cancun erwarteten uns zwei lange, gedeckte Tische in einem bunten, lampionbehängten, mexikanisch eingerichteten Raum. Die Fajitas schmeckten vorzüglich. Der Lärmpegel stieg. Zwei Stunden später machten wir uns dann wieder auf die Rückfahrt. Der Vollmond spiegelte sich auf der glatten Wasseroberfläche und zeigte uns im wunderbar gleitenden Rhythmus der Ruderschläge den Weg zurück nach Stansstad. Beruhigend klang das leise Geräusch des motorisierten Begleitbootes in der silberglänzenden Nacht.
Franziska Ledergerber