Mit den Weltmeisterschaften in Belgrad vom 4.-10 September fand für Jan Schäuble und seinen Bootspartner Raphael Ahumada der Saisonhöhepunkt einer bereits sehr erfolgreichen Saison statt. Die beiden jungen Schweizer reisten mit dem Gesamtweltcup Sieg sowie dem Europameisterschaftstitel im Hosensack an die Weltmeisterschaften. Folglich waren die Hoffnungen auf eine weitere Medaille riesig. Doch mindestens so wichtig wie die Medaille schien die Rangierung am Ende des Wettkampfs zu sein. Denn im vorolympischen Jahr wird im Rudersport an den Weltmeisterschaften um eine Olympiaqualifikation gerudert. Für Jan und Raphael bedeute dies mindestens den 7. WM-Rang einzufahren. Gelingt dies, so wird an den olympischen Spielen 2024 im Leichtgewichtsdoppelzweier ein Schweizer Boot am Start stehen. Dabei spielt es keine Rolle welche Athleten den Quotenplatz im Vorjahr errudert haben. Dies bedeutet, dass Jan zwar das Boot qualifizieren kann, ob er im Doppelzweier an die olympischen Spiele reisen wird, das werden die Selektionsrennen im Frühjahr 2024 zeigen.
Doch zurück zu den Weltmeisterschaften. Das Schweizer Boot liess nichts anbrennen. Mit dem Sieg im Vorlauf und im Viertelfinal ging die ungeschlagene Mannschaft an den Start ins WM-Halbfinale. Wer im Halbfinale auf die ersten drei Plätze rudert ist einerseits für den WM Final qualifiziert, andererseits steht dann auch ein Olympiaquotenplatz fest. Wer den Final verpasst, muss im kleinen Finale um den ersten Rang kämpfen, um sich noch in diesem Jahr für Olympia zu qualifizieren. Jan und Raphael scheinen mit diesem imensem Druck keine grosse Mühe gehabt haben, ganz im Gegenteil. Die beiden Schweizer setzten sich nach der 500m Marke an die Spitze, bauten ihren Vorsprung auf gut einenhalb Bootslängen aus und ruderten somit auf zum Olympia Quotenplatz und qualifizierten sich für den grossen WM-Final.
Am Samstag stand dann der eigentliche Saisonhöhepunkt an. In einem hochkarätigen finalen Startfeld lag in der Mitte das Schweizer Boot. Neben den Schweizern die Iren, welche nicht für einen schnellen Start bekannt sind, allerdings für olympisches Edelmetal und eine enorme Wucht auf dem Endspurt. Schäuble/Ahumada setzten sich direkt von Beginn des Rennens an die Spitze. Da sich auch die beiden Schweizer den irischen Kräften auf den letzten 500m bewusst waren war die Strategie der Schweizer vor den Iren zu sein, diese zu kontrollieren und möglichst viel Distanz zwischen die beiden Boote zu bringen. Eine lange Zeit schien dieser Plan auch aufzugehen, doch dann erhöhten die Iren erwartungsgemäss das Tempo, und schuben sich Schlag für Schlag näher an das Schweizer Boot heran. So weit, bis die Iren schliesslich mit einem Vorsprung von 2.7s über die Ziellinie zu Gold fuhren. Jan und Raphael verteidigten mit letzten vereinten Kräften den zweiten Rang vor Italien. Im Vorjahr schaute für die beiden Schweizer der 4. WM Rang heraus, dieses Jahr dürfen sie sich Vizeweltmeister nennen!
Der gesamte Seeclub Stansstad gratuliert Jan und Raphael zum silbernen Edelmetall, dem Olympiaquotenplatz und einer hervorragenden Saison. Wir sind stolz auf Jan und wünschen ihm auf dem Weg nach Olympia weiterhin viel Erfolg und Kraft!
Merkt euch folgendes:
Zu Ehren von Jan’s fantastischer Saison findet am Samstag, 11. November die Medaillenfeier statt. Zusammen mit Gian Luca Eglis Bronzemedaille an den U23 Europameisterschaften und weiteren Teilnahmen an internationalen Wettkämpfen wird der Event komplementiert.