Nach der angekündigten alljährlichen Vollmondausfahrt im Monat September war die Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen für die drei C-Gig Fünferboote, die je zu einem Boot mit Steuermannssitz und vier Ruderern umgebaut werden können, im Nu besetzt. Der Altweibersommer bescherte uns, im Gegensatz zum verregneten Sommer, wieder viele warme, sonnige Tage.
Doch auch bei günstigen Voraussetzungen bleibt das Wetter bei solchen Ausfahrten stets eine unbekannte Variable und bestimmt letztlich über das Gelingen oder über ein Scheitern der Unternehmung. Unverhofft und äusserst kurzfristig kam noch die Weisung aus Bundesbern hinzu, dass für jeden Restaurantbesuch ein gültiges Covid-Zertifikat vorzuweisen sei. Die Zeit war extrem knapp für diejenigen Ruderer und Rudrerinnen, die vor der Ausfahrt noch einen solchen Test machen mussten. Es gab auch welche, die deshalb die Vollmondfahrt absagten. Dies wiederum brachte die Teilnehmeranzahl durcheinander. Doch schliesslich klappte dann alles bestens. Zwei Fünferboote und ein Dreier glitten, bestückt mit je einem schwankenden Lämpli am Heck, um Punkt sieben Uhr vom Steg weg durchs stille Wasser in den rötlich schimmernden Abend hinein.
Mit kräftigen Schlägen ging es dem Mueterschwandenberg entlang bis zum Ende des Sees, dann weiter in einer auslaufenden Kurve den gelben Bojen des Naturschutzgebietes entlang auf die andere Seite des Sees bis zum Steg in Alpnachstad, wo die Boote bequem aus dem Wasser gezogen werden konnten. Im Bistro Gleis 3 erwartete uns ein langer, gedeckter Tisch in einem stilvoll eingerichteten Raum des ehemaligen Stationsgebäudes. Die Cordon Bleus und die Gnoggis mit Datterinitomaten schmeckten vorzüglich. Eigentlich hätte das Bistro Gleis 3 an diesem Dienstag, wie immer am Dienstag, geschlossen gehabt. Die Gastgeber jedoch öffneten an dem Abend speziell für uns. Diese zuvorkommende Geste wussten wir sehr zu schätzen, denn der Vollmond konnte ja nicht verschoben werden.
Über den Wolken muss der Vollmond wohl grenzenlos sein ;-), dachte ich im wunderbar gleitenden Rhythmus der Ruderschläge von Alpnachstad zurück nach Stansstad. Beruhigend klang das leise Geräusch des motorisierten Begleitbootes in der relativ dunklen Nacht.
Ein Erlebnis war es allemal!
Franziska Ledergerber