Über zwei Monate nach dem üblichen Zeitpunkt fand am Wochenende von 18. – 20. September 2020 die Schweizermeisterschaft im Rudern auf dem Rotsee statt. Alle Rennen wurden dabei auf drei Tage statt der üblichen zwei verteilt und die ganze Infrastruktur wurde mit Zäunen abgesperrt, damit die Corona Massnahmen eingehalten werden konnten und nur die begrenzte Anzahl Personen sich auf dem Areal befanden. Trotz des Mehraufwandes hat der Schweizer Ruderverband (SRV) gute Arbeit geleistet und die Titelwettkämpfe dieses Jahr doch noch ermöglichen können.

Die übliche nationale Rudersaison ist im Juli normalerweise beendet. Dieses Jahr hat bis zu dieser Zeit noch keine Regatta stattgefunden und so mussten sich die Athleten über die Schliessung der Sportvereine von März bis Mai und ohne jegliche Wettkämpfe über den Sommer fit halten. Nichts desto trotz war die Stansstader Equipe auch dieses Jahr am Start und mit gesamt zehn Booten vertreten.

Am Freitag starteten die jüngsten der U15 Kategorie, wo Stansstad bei den Knaben und Mädchen jeweils im Einer vertreten war. Jan Zumstein konnte sich im Vorlauf gegen die physisch stärkeren Gegner nicht durchsetzen und schied trotz beherztem Rennen im Vorlauf aus. Die zwölfjährige Noelia Peralta ruderte nach einem souveränen Vorlauf auf den 6. Platz. Ebenfalls am Freitag fanden die Rennen der Masters statt, welche aus Stansstader Seite durch Jürgen Träger Vertreten wurde. Er könnte sich in einem engen Rennen mit Kurt Struzina (Seeclub Zug) knapp hinter den Siegern den 2. Rang ergattern. Im Einer wurde er ebenfalls Zweiter.

Samstag und Sonntag gehörten dann den Rennen der U17, U19 und Elite. Jan Schäuble, der am 9.-11. Oktober die Schweiz an der EM in Poznan im Leichtgewichtsdoppelzweier vertritt, gab sich keine Blösse und qualifizierte sich sowohl im Leichtgewichts Einer als auch im Doppelzweier mit Joel Schürch von Seeclub Sursee für den Final. . Im Einer spielte Schäuble seine ganze Klasse aus und holte souverän das Schweizermeister-Fagnion für den Seeclub Stansstad. Im Doppelzweier wurde das Duo im Final gegen die weiteren Kaderathleten des SRV nicht ganz mit den schnellsten mithalten und wurden 5.

In der Altersklasse U17 standen vier Stansstader im Mittelpunkt. Alexander Bannwart und Ammon Aenishänsli ruderten im Doppelzweier nach erfolgreicher Qualifikation im Vorlauf und Halbfinal im Finallauf auf den 3. Platz und sicherten sich so die bronzene Medaille. Im Einer musste der noch 15-jährige Rodrigo Costanzo am Samstagabend an seinem dritten Rennen den schwindenden Kräften Tribut zollen und verpasste das A-Final. Er erzielte den 9. Schlussrang von 31 gemeldeten Junioren.

Gespannt war man auf Gian Luca Egli, der im vergangenen Jahr je eine Silbermedaille im Einer und im Doppelzweier gewinnen konnte. Fokussiert ging er am Sonntagmorgen mit seinem Skiff an den Start und eroberte souverän den Meistertitel der Junioren U17. Er wird am 26. – 27. September die Schweiz an der Junioren EM in Belgrad im Doppelzweier der U19 vertreten.

Am Ende des Tages setzten sich die vier U17-Jungs des Seeclub Stansstad noch in den Doppelvierer. Alle hatten bereits einige Rennen in den Beinen und mussten ihre letzten Kraftreserven anzapfen. Nach einem guten Start und konstantem ersten Streckenteil zündeten die Vier auf den letzten 500 m noch einmal den Turbo und fuhren der Konkurrenz über eine Bootslänge davon und gewannen damit die 3. Goldmedaille für die Nidwaldner. Was für ein Rennen! Hier zeichnete sich das dieses Jahr speziell geführte Corona-Training des neuen Trainerduos Helena Hlasova und Aaron von Ballmoos definitiv aus.

Julian Flühler, Ruderchef SCS